Interview – Von großen Träumen und Wege finden

Powermenschen und wo sie zu finden sind

Heute stelle ich euch Jakub „Kuba“ vor. Er war einer der Finalisten beim Young Storyteller Award 2023. Der heute 25-jährige ist mit 16 Jahren von Polen nach Deutschland ausgewandert.

Sein Traum Autor zu werden hat sich nicht von “jetzt auf gleich” entwickelt, sondern war ein Prozess. Denn manchmal brauchen wir Zeit um Herauszufinden wer wir sind und von was wir Träumen!

Vom großen Träumen und Wege finden
Lieber Jakub, bitte stell dich kurz vor und erzähl uns was du so machst!

Ich heiße Jakub „Kuba“ Debowski, ich bin noch 25 Jahre alt. Mit 16 Jahren bin ich nach Deutschland ausgewandert. Hier habe ich eine Sprachschule besucht, danach die Realschule nachgeholt, weil mein polnisches Zeugnis nicht anerkannt wurde.
Schließlich bin ich aufs Gymnasium gegangen, habe Abitur gemacht und dann habe ich angefangen, in einem Restaurant zu arbeiten. Ich liebe Abwechslung sowie den Umgang mit Menschen – und beides bekomme ich eben in der Gastronomie.
In meiner Freizeit lese und schreibe ich. Ich liebe Wellness über alles, gehe ins Fitnessstudio, treffe mich mit meinen Freunden, bin viel in der Natur unterwegs – neue Orte zu entdecken, finde ich faszinierend.

Wann wusstest du, dass du Autor werden willst?

Das war keine „von jetzt auf gleich“ Art von Erkenntnis, sondern eher ein Prozess. Ich habe mit 16 angefangen, einen Roman zu schreiben und diesen auch auf Wattpad wöchentlich veröffentlicht.

Mit jedem nächsten Kapitel habe ich immer mehr und mehr Leser gewonnen, die aktiv kommentiert und mir somit das positive Feedback gegeben haben. Es hat mich sehr berührt, dass jemand mein Geschriebenes überhaupt liest, geschweige denn, dass ich so viele Emotionen und Gefühle in jemandem erwecken kann. Und eben über diese Zeit hat sich mein Traum, Autor zu werden, immer weiter entwickelt.

Wer bist du, wenn du nicht Autor bist? Hast du noch einen anderen Beruf?

Wenn ich kein Autor bin, bin ich eine Bedienung in einem Restaurant – und außerdem gleichzeitig auch Barkeeper, ein Psychologe für meine Mitarbeiter und sogar ein Erzieher für manche Gäste.

Wie bringst du deinen „Brotjob“ & das Autoren Dasein unter einen Hut?

Ich gebe zu, es ist nicht immer einfach. Es ist nicht nur Schreiben und Arbeiten, sondern vieles anderes drumherum. Ich darf meine Familie und Freunde nicht vergessen. Genauso wenig darf ich meine Hobbies nicht vergessen. Mein Content für Instagram oder TikTok dreht sich leider auch nicht von allein.

Ich nehme mir auch gerne Zeit für mich selbst. Wie jeder andere, brauche ich das einfach ab und zu. Also meine Tagesabläufe sind so gut wie immer voll mit verschiedenen Sachen. Und ehrlicherweise habe ich oft Schwierigkeiten damit, alles reibungslos zu erledigen. Aber bisher gelingt es mir immer IRGENDWIE, naja, mehr oder weniger, haha

Wie viele Bücher hast du bisher geschrieben? Sind davon alle bereits veröffentlicht?

Drei Bücher sind bereits veröffentlicht. Außerdem habe ich sehr viele Gedichte und Kurzgeschichten auf Lager, die nicht veröffentlicht sind. Zwei ganze Romane liegen ebenso noch in meiner Schublade. Und den dritten Roman habe ich fast fertig (den möchte ich als allererstes veröffentlichen 🙂 )

Du hast du ein Buch geschrieben, welches man vorwärts und rückwärts lesen kann. Auch deine anderen Werke, sind sehr kreativ. Wie kamst du auf diese Ideen?

Die Ideen für meine Projekte kommen mir sehr spontan in den Sinn. Meistens zu den ungünstigsten Zeitpunkten, wie kurz vorm Einschlafen, oder beim Autofahren. Um diese nicht zu vergessen, schreibe ich sie entweder sofort auf oder (wenn ich eben am Fahren bin), spreche ich sie mir in mein Handy ein. Ich weiche gern von der Norm ab. Ich mag Überraschungen und genauso möchte ich meine Leser überraschen. Somit stelle ich mich immer wieder neuen Herausforderungen und entwickle neue kreative Ideen.

Was sind deine Inspirationsquellen?

Menschen, Musik, Natur (Wald, Berge, Wasser), ruhige Gegenden, Autofahrten. Es sind nur ein paar Beispiele. Und eigentlich kann man eine Inspiration in allem finden, man muss nur die Augen offen und die Ohren steil halten.

Deine Bücher haben immer eine Message. Was möchtest du deinen Lesern mit deinen Büchern mitteilen?

Es sind immer unterschiedliche Messages, die sich hinter meinen Büchern verstecken. Es ist schwierig, mich für die wichtigste zu entscheiden, falls es diese überhaupt gibt. Aber wenn ich länger darüber nachdenke, ist es vielleicht die Message, dass wir alle für unser eigenes Leben und Glück verantwortlich sind; dass wir alle nur das eine Leben haben, deswegen sollten wir es völlig ausleben; uns nicht nach anderen richten, sondern das tun, was wir eben möchten; uns keine Gedanken darüber machen, was andere über uns sagen. Denn Menschen werden immer über einen sprechen. Gut oder böse – das spielt keine Rolle, solange man einfach sein Ding durchzieht.

Wann ist deiner Meinung nach ein Autor erfolgreich?

Ich finde der Erfolg ist ein sehr langer Prozess mit vielen Höhen und Tiefen. Der Erfolg ist immer individuell. Man darf sich nicht vergleichen. Für mich war es ein riesiger Erfolg, meinen ersten Roman geschrieben zu haben. Bereits da war ich stolz auf mich. Umso größer war die Freude, als ich mein erstes Buch in ausgedruckter Form in meinen Händen hielt – das war ebenso ein Erfolg für mich, und ein Grund, stolz darauf zu sein. Danach kamen andere Bücher dazu. Die ersten Feedbacks. Die ersten Autogramme. Die ersten Lesungen, Interviews, viele Verkäufe etc.

Klar sind Autoren wie J.K. Rowling erfolgreich, weil jeder diesen Namen kennt. Aber heißt es, dass wir, kleine Autoren, deswegen nicht erfolgreich sind? Es ist kein Wettbewerb, kein Vergleich.

Hattest du schon einmal eine Schreibblockade? Wenn ja, wie hast du sie überwunden? Wie gehst du mit Frust um, beim Schreiben?

Ich hatte bereits so viele Schreibblockaden und ich kann sagen, es ist mehr als frustrierend! Aber Fakt ist – man darf sich zum Schreiben nicht zwingen. Daraus entsteht nur Mist. Ich habe viele Methoden ausprobiert, um diese Blockade zu überwinden. Und für mich funktioniert die Natur am besten. Handy aus, draußen sein – irgendwo, wo man weit über den Horizont hinausschauen kann – den Kopf lüften, die Gedanken ordnen. Und dann geht’s wieder mit den Ideen und dem Schreiben.

Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung bei der Vermarktung eines Buches?

Die größte Herausforderung ist für mich, diese Vermarktungstechniken irgendwie in meinen Alltag unterzubringen. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten – Lesungen, Austausch mit anderen Autoren oder Lesern, Social Media, Veranstaltungen etc.
Wenn man aber für alles selbst verantwortlich ist, kann das sehr schnell überfordernd werden.

Was ist der beste Kanal für die Vermarktung deiner Bücher? Und wie viel spielen soziale Medien heutzutage eine Rolle für Autoren?

Als Selfpublisher eignen sich Social-Media-Kanäle perfekt, gesehen und gehört zu werden. Es gibt natürlich andere Wege, aber ich glaube die sind in der heutigen Zeit weniger effizient,

Ich selbst benutzte TikTok gern dafür, weil es einfach einer größeren Anzahl an Zuschauern ausgestrahlt wird.

Du bist auf TikTok/Instagram mit deinen Videos sehr kreativ und präsent. Wie ist es für dich in die Kamera zu sprechen? Musstest du dich anfangs überwinden?

Am Anfang war es ein sehr komisches Gefühl, in die Kamera zu sprechen. Ich wusste oft nicht, wie ich überhaupt anfangen soll, worüber ich sprechen soll. Dann kam noch die Angst dazu, was wenn meine Bekannten oder Arbeitskollegen diese Videos sehen. Was denken sie sich von mir?

Heute weiß ich, dass dieser Gedanke unnötig war. Heute ist es mir egal, was sie sich dann denken. Und meine Skills, in die Kamera zu sprechen, wurden mit jedem nächsten Video immer besser.

Was war deiner Meinung nach der beste Rat, den du erhalten hast, in Bezug auf das Autorensein? Und magst du ihn uns verraten?

Der beste Rat, den ich bekommen habe?

Dass nicht jedem meine Bücher gefallen werden, aber das bedeutet nicht, dass sie schlecht sind.

Hast du einen Tipp für angehende Autoren?

Habt keine Angst, groß zu träumen. Glaubt an euch selbst.

Jeder, der groß raus gekommen ist, war auch mal klein – das vergessen wir gern zu oft.

Es gibt auch ein polnisches Sprichwort, was hierzu perfekt passt: Wer nicht riskiert, der trinkt keinen Champagner.

Welche Ziele hast du in den nächsten 5 Jahren? Magst du sie verraten?

Auf jeden Fall weitere Romane veröffentlichen, aber genauere Pläne oder Ziele habe ich nicht. Zumindest nicht für so eine weite Zeitspanne. Das Leben ist voller Überraschungen. Ich glaube an Schicksal. Und Schicksal ist wiederum unvorhersehbar. Man kann Unvorhersehbares nicht planen. Bisschen düster, aber wahr, hahaha 😆

Hast du schon einmal daran gedacht, mit einem anderen Autor zusammen ein Buch zu schreiben?

Tatsächlich habe ich vor vielen Jahren angefangen, eine Geschichte mit einer Freundin zu schreiben. Wir haben uns immer kapitelweise gewechselt und einfach weitergeschrieben (aus zwei Perspektiven, aber dennoch mit Berücksichtigung dessen, was die andere Person geschrieben hat). Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und grundsätzlich bin ich nicht abgeneigt davon, das in der Zukunft zu wiederholen. Wenn man eine gute Idee und ein gutes Konzept findet, kann etwas Großartiges daraus entstehen.

Welches Buchgenre ist dein Buchgenre ist dein Favorit? Und warum?

Egal ob beim Lesen oder beim Schreiben – ich möchte mich nicht auf ein Genre reduzieren. Es gibt so viele Genres, und genauso viel gibt es zu entdecken. Was „Lieblings-“ angeht, bin ich sowieso ein Fall für sich – ich habe nicht einmal eine Lieblingsfarbe, weil ich viel zu viele mag. Kein Lieblingsessen, kein Lieblingslied, kein Lieblingskleidungsstück. Wenn ich so viele zur Auswahl habe, warum soll ich mich nur für eins entscheiden 😭

Hast du ein Vorbild? Wenn ja, warum?

Sebastian Fitzek – genauso wie er, möchte ich irgendwann eine Deutschland-Lesetour veranstalten.

Was ist das Beste daran, Autor zu sein?

Die Macht der Worte, die man besitzt.
Die Macht, neue Welten zu erschaffen, in die die Leser flüchten können. Die wachsende Community. Die Emotionen und Gefühle, die dahinterstecken. Der Fakt, jemanden mit seinen Worten zu berühren. Die Autogramme. Und die Unsterblichkeit – ein Stück von sich selbst, welches man in der Welt hinterlässt.

Vielen Dank an Kuba für diesen tollen Einblick! Ihr wollt mehr über Kuba & seine Werke erfahren? Dann folgt ihm auf Instagram unter: _nostalgium oder auf TikTok unter: .nostalgium

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